Runde 9 der Deutschen Senioreneinzelmeisterschaft 2017

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Jefim Rotstein ist Deutscher Seniorenmeister 2017

Brigitte Burchardt ist Deutsche Seniorenmeisterin 2017

In der 9. Runde der Deutschen Senioreneinzelmeisterschaft wurde die berühmt-berüchtigte Großmeisterkrankheit in einer letzten Turnierrunde ad absurdum geführt. An den ersten 5 Brettern wurden Remisangebote zum Tabu erklärt. Entsprechend kampfbereit wurden alle Partien bis zum Ende ausgefochten. Am Spitzenbrett riskierte FM Bodo Schmidt (SC Siegburg) alles um FM Jefim Rotstein (SC Tornado Hochneukirch) von einem erneuten Titelgewinn abzuhalten. Mit einem Qualitätsopfer im Mittelspiel wollte er seine verbundenen Zentrumsbauern zum Partieentscheidenden Vorteil verwerten. Aber einmal mehr erwies sich die hohe Verteidigungskunst des Altmeisters Rotstein, der sein zunächst unscheinbares Bauernübergewicht am Königsflügel im Endspiel zum Sieg und zum Meistertitel verwerten konnte.

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Am 2. Brett hoffte der viele Runden führende Stephan Buchal (SV Werder Bremen) auf ein anderes Ergebnis am Spitzenbrett, denn jedes andere Ergebnis hätte ihm zum Titelgewinn gereicht. Dazu musste er natürlich gegen Karl Heinz Kannenberg (SC Kitzingen) einen Sieg beisteuern, der ihm auch überzeugend gelang. Am 3. Brett konnte sich Titelverteidiger IM Boris Khanukov (Bahn SC Wuppertal) problemlos gegen FM Georg Haubt (SV Oberursel) durchsetzen. Am 4. Brett brachte FM Holger Namyslo (TG Biberach) gegen FM Michael Schulz (SC Zitadelle Spandau) seine stärkste Turnierpartie aufs Brett. In einer französischen Vorstoßvariante benötigte er 26 Züge zu seinem überzeugenden Sieg. Am 5. Brett konnte FM Gottfried Schumacher (HTC Bad Neuenahr) sich gegen FM Peter Rahls (SK Zehlendorf) durchsetzen.

Mitte: Deutsche Senioren-Einzelmeisterin WIM Brigitte Burchardt, zur Linken: WIM Annett Wagner-Michel (Rang 2), zur Rechten: Liubov Orlova (Rang 3), flankiert von DSB-Präsident Ullrich Krause (2.v.r.), Hauptschiedsrichter Martin Sebastian (r.) und DSB-Seniorenreferent Gerhard Meiwald (l.)

Bei der Entscheidung um den Titel der Deutschen Seniorenmeisterin legte WIM Annett Wagner-Michel (SC Rotation Pankow) mit einem Remis gegen Axel Partenheimer (Düsseldorfer SK) vor.
WIM Brigitte Burchardt (SC Rotation Pankow) hatte mit dem schachlichen Schwergewicht Berthold Bartsch (SC Forchheim) keine leichtere Aufgabe. Aber lange Zeit sah es so aus, als könne sie sogar den ganzen Punkt erspielen. Als es am Ende doch nur zum Remis reichte, war der Titel mit der Feinwertung nach Buchholz für sie entschieden. Der Bronzerang in der Frauenwertung ging an die mehrfache Seniorenmeisterin Liubov Orlova (TSV IFA Chemnitz).

Die Entscheidung über den Deutschen Nestorenmeister war ja bereits gefallen, mit dem Deutschen Seniorenmeister FM Jefim Rotstein, der sich auch den Nestorentitel vor IM Boris Khanukov (Bahn SC Wuppertal) und Boris Tchetchelnitski (Bremer SG) sicherte.

In der Gruppe B wurden die drei Spitzenbretter ebenfalls entschieden. Der mit 6,5 Punkten führende Dr. Herbert Scholz konnte mit seinem Sieg gegen Peter Krieg (SV Einheit Schwerin) und 7,5 Punkten den Turniersieg für sich entscheiden. Seine mitführenden Konkurrenten Bernhard Künitz (SV Werder Bremen) und Vladimir Zotin (Wilhelmshavener SC) verloren gegen Reinhard Klein (Münchener SC) und Günter Gebuhr (SSV Weimar), die mit 7,0 Punkten die Plätze 2 und 3 belegten.

Die Frauenwertung in der Gruppe B wurde überzeugend von Ilse Garms (ESV Eberswalde) mit 6,0 Punkten vor Rosemarie Sand (SF Pfullingen, 5,0 Punkte) und Hannelore Hoose (SC Vahr, 4,5 Punkte) gewonnen. Die Nestorenwertung der Gruppe B ging ebenfalls an Dr. Herbert Scholz vor Günter Gebuhr und Vladimir Zotin.

Den 1. Ratingpreis in der Gruppe A in der Kategorie TWZ bis 2099 gewann FM Jobst Rüberg (SV Ahlen) vor Helmut Haselhorst (SC Steinfuhrt) und Knut Andersen (SF Buer).

In der Kategorie bis 1999 gewann Werner Püschel (Lasker Steglitz Wilmersdorf) vor Raimund Wolke (Hamburger SK) und Madjid Emami (Hamburger SK).

Die Ratingpreise in der Gruppe B in der Kategorie TWZ bis 1699 gewann Alexander Bulano (Löbauer SV) vor Josef Komeinda (Elberfelder SG) und Siegfried Steppan (SV Werder).

In der Kategorie unter 1400 TWZ gewann Wolfgang Geist (SC Weisse Dame Berlin) vor Elfriede Wiebke (Segeberger SF) und Albert Kenen (SF Köln Longerich).

KuS-Team
Ausrichter war der Kultur- und Sportverein Berlin e.V., Foto v.l.: Martin Sebastian Präsident, Ralf Schreiber Vizepräsident, Ute Bornkampf, Robert Radke Vizepräsident, Karsten Kuschfeldt.

In der Abschlussrede des Seniorenreferenten Gerhard Meiwald vom Deutschen Schachbund wurde ausdrücklich die Leistung des Ausrichters Kultur- und Sportverein Berlin e.V. gewürdigt. Diese 29. Deutsche Senioren-Einzelmeisterschaft war von der Ausrichtung eine der Besten.

Berlin, den 16.08.2017
Gerhard Meiwald
Seniorenreferent des DSB